Studien
Mit dem Monitoring schafft die Digitale Verwaltung Schweiz einen Überblick über den E-Government-Fortschritt in der Schweiz und vergleicht diesen mit dem Ausland. Nationale und internationale Studien bilden dafür die Informationsgrundlage.
Übersicht nationale und internationale Studien
Studie | Gegenstand | ||
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Studie | Studie eGovernment MONITOR | Gegenstand | Zufriedenheit mit und (mobile) Nutzung von elektronischen Behördenleistungen, Nutzungsbarrieren. |
Studie | eGovernment-Benchmark-Bericht | Gegenstand | Untersucht, inwiefern die Onlineangebote der Verwaltung die «Nutzerfreundlichkeit», «Transparenz», «grenzüberschreitende Mobilität für die Bevölkerung und die Unternehmen» sowie «Basisdienste» erfüllen. |
Studie | Nationale E-Government-Studie | Gegenstand | Nutzung und Verfügbarkeit von elektronischen Behördenleistungen. |
Studie | Global Innovation Index | Gegenstand | Indikatoren: Humankapital, Forschung, Infrastruktur, Reifegrad des Marktes und der Unternehmen (Input) / Wissen und Technologie sowie Kreativität (Output). |
Studie | eGovernment Survey | Gegenstand | E-Partizipationsindex und E-Government-Entwicklungs-Index (= Online-Service-Index, Telekommunikationsinfrastruktur-Index und Humankapital-Index. |
Studie | Omnibus 2023: Erhebung zur Internetnutzung | Gegenstand | Im Rahmen der jährlichen Volkszählung realisiert das BFS Mehrthemenbefragungen. Die Omnibuserhebung im Jahr 2023 befasst sich mit Internetzugang/-nutzung. |
eGovernment-Benchmark-Bericht EU 2024
Am 2. Juli 2024 hat die Europäische Kommission den eGovernment-Benchmark-Bericht 2024 veröffentlicht. Der Bericht untersucht die Verfügbarkeit und den Ausbaustand von elektronischen Dienstleistungen der Verwaltung gemäss den strategischen Zielen der EU und vergleicht, wie Verwaltungen in ganz Europa digitale öffentliche Dienste erbringen. Hierzu wurden 37 Länder (2023: 35 Länder) betrachtet. Wie steht die Schweiz im Vergleich da?
Die Schweiz hat sich bei den Gesamtpunkten von 58 auf 60 Punkte verbessert, liegt damit aber immer noch unter dem EU-Durchschnitt von 76 Punkten. Während in der EU 88 % der untersuchten Behördendienstleistungen online verfügbar sind, kommt die Schweiz auf eine Online-Quote von 79 %. Vor allem im Bereich der Digitalisierung für Unternehmen hat sich die Schweiz von 62 Punkten auf 73 Punkte verbessert, im Bereich Umzug von 55 auf 59 Punkten und im Bereich der Justiz von 41 auf 44 Punkte. Im Bereich der Dienstleistungen für natürliche Personen bestehen mit 55 Punkten noch Potenziale. Die grössten Handlungsfelder für die Schweiz liegen im Bereich der Transparenz über die Bereitstellung der Dienstleistungen und den Umgang mit persönlichen Daten (CH: 45 %, EU: 67%) sowie bei der Nutzung von Schlüsseltechnologien, wie der E-ID, elektronischen Dokumenten, vorausgefüllten Formularen und der Digitalen Post (CH: 49 %, EU 78 %).
Der eGovernment-Benchmark-Bericht 2024 bietet eine wertvolle Grundlage, um neben der vergleichenden Sichtweise zu anderen Ländern auch vertiefend die Besonderheiten der Schweiz und die Unterschiede zwischen den Kantonen zu evaluieren.
Herausgeberin: Europäische Kommission
eGovernment MONITOR 2023
Die am 13. Oktober 2023 von der Initiative D21 und der Technischen Universität München herausgegebene Studie eGovernment MONITOR 2023 untersucht in einer repräsentativen Erhebung bei der Onlinebevölkerung in Deutschland (DE), Österreich (AT) und der Schweiz (CH) die (mobile) Nutzung und Akzeptanz digitaler Behördenangebote. In der 12. Ausgabe liegen der Bedarf und die Nutzungshürden sowie das Vertrauen gegenüber digitalen Behördenangeboten und dem Staat im Fokus.
Vorneweg: Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in der Schweiz zeigt sich nach wie vor sehr zufrieden mit dem digitalen Behördenangebot und glaubt an die Vorteile der digitalen Verwaltung. Dies wirkt sich positiv auf das Vertrauen in den Staat und seine Leistungsfähigkeit aus. Der eGovernment MONITOR ist ein Instrument für die öffentliche Verwaltung, um den notwendigen Handlungsbedarf zu identifizieren und zielgerichtete Massnahmen abzuleiten.
Zentrale Ergebnisse der Studie
Die Nutzung von Online-Behördendiensten bleibt stabil auf hohem Niveau: 60 % (-1) der Befragten in der Schweiz haben in den letzten zwölf Monaten ein Online-Behördenangebot in Anspruch genommen. Die Schweiz liegt in diesem Indikator zwischen AT 70 % (-2) und D 56 % (+4). 92 % der Befragten, die einen Behördengang auf dem digitalen Weg benutzt haben, möchten wieder den Online-Dienst benutzen (AT: 95 % und D: 94 %). 72 % der befragten Personen, die den Dienst analog erledigt hat, interessieren sich beim nächsten Mal für den Online-Kanal (AT: 67 % und D: 69 %).
In allen Ländern steigt die mobile Nutzung deutlich an: 53 % (+7) der Bürgerinnen und Bürger in der Schweiz nutzen digitale Behördendienste über mobile Geräte (AT: 56 % und D: 54 %). Die höchste Nutzung liegt mit 68 % bei der Generation Y.
Am häufigsten online genutzt Behördenleistungen sind: Strafregisterauszug bestellen (86 %), Steuererklärung ausfüllen (80 %), Betreibungsregisterauszug bestellen (79 %) und «Mängelmelder» (73 %).
Die Nutzungslücke nimmt ab: 43 % (-3) der Befragten, die Bedarf an einer Verwaltungsleistung hatten, haben diese vollständig offline in Anspruch genommen. Gründe dafür waren insbesondere die bewusste Wahl der Offline-Lösung (Gewohnheit), die mangelnde Bekanntheit und die Auffindbarkeit. Die Hälfte der Befragten bevorzugt immer noch den persönlichen Kontakt.
Fast 60 % der Befragten in der Schweiz sehen sich in der Lage Online-Dienste zu benutzen (AT 70 % und D: 66 %): Allerdings bezeichnen sich noch 40 % der Bürgerinnen und Bürger als nicht digitalaffin. Das digitale Angebot muss nutzerzentriert und für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich sein.
Die Zufriedenheit mit den digitalen Behördendiensten ist in der Schweiz am höchsten (CH 78 %, AT 75 % und D 58 %): In allen drei Ländern sehen ca. 7 von 10 Personen einen Vorteil gegenüber dem nichtdigitalen Weg.
Das Vertrauen in digitale Technologien ist in der Schweiz (61 %) deutlich höher als in D (35 %) und AT (34 %): Das föderale System und die starke Mitwirkung der Bevölkerung am politischen Geschehen wirken sich wahrscheinlich positiv auf das Vertrauen in den Staat und seine Leistungsfähigkeit aus.
Herausgeber: Technische Universität München (TUM) und Initiative D21, durchgeführt von Kantar.
Nationale E-Government-Studie
Die am 10. Mai 2022 veröffentlichte Nationale E-Government-Studie bestätigt den Trend: Die Nachfrage nach digitalen Behördenangeboten ist ungebremst gross.
Im Rahmen der Studie wurden die Schweizer Bevölkerung, die Unternehmen und die Verwaltung über die Nutzung und die Umsetzung von elektronischen Behördenleistungen befragt.
Herausgeber: Digitale Verwaltung Schweiz und Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
Global Innovation Index 2023
Am 27. September wurde der Global Innovation Index (GII) 2023 publiziert, der gemeinsam von der Cornell University, INSEAD und der World Intellectual Property Organization (WIPO) herausgegeben wird. Die Studie zeigt, welche Staaten in der globalen Innovation führend sind, indem die globalen Innovationstrends von 132 Volkswirtschaften weltweit durchleuchtet werden. Die 16. Ausgabe vom GII misst die Innovation anhand von 80 Kriterien wie Institutionen, Humankapital und Forschung, Infrastruktur, Investitionen, Adaption und Verbreitung von Wissen sowie kreative Leistungen. Die Schweiz ist zum 13. Mal in Folge die innovativste Volkswirtschaft der Welt. Sie liegt auf Platz 1 des GII, gefolgt von Schweden, den USA, dem Vereinigten Königreich und Singapur. Deutschland erzielt wie im Vorjahr Rang 8.
Die Studie wird auf Grundlage des «Innovation Input» und des «Innovation Output» eines Landes berechnet. Der «Innovation Input» umfasst Humankapital, Forschung, Infrastruktur, Reifegrad des Marktes und der Unternehmen eines Landes. Der «Innovation Output» bezieht sich auf Wissen und Technologie sowie den kreativen Bereich. Die Schweiz liegt bei den «Innovation Inputs» wie im Vorjahr auf Rang 3 und bei den «Innovation Outputs» auf Rang 1. Unter den grössten Stärken der Schweiz finden sich die Anzahl der länderspezifischen Top-Level-Domains, die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, die Zahl der Patente und Patentfamilien, der globale Markenwert sowie die Nutzung neuer Technologien und das technische Know-how. Zu ihren Schwächen zählen wie im Vorjahr direkte ausländische Investitionen, High-Tech-Importe sowie die Zunahme der Arbeitsproduktivität.
Herausgeber: Cornell University, INSEAD und World Intellectual Property Organization (WIPO)
eGovernment Survey 2022
Die von den Vereinten Nationen herausgegebene Studie eGovernment Survey 2022 untersucht die globale und regionale E-Government-Entwicklung in 193 Mitgliedsstaaten durch eine vergleichende Bewertung der nationalen Regierungsportale. Die Studie erscheint alle zwei Jahre und erstellt eine Rangliste im Bereich der digitalen Verwaltung (E-Government-Entwicklungs-Index EGDI). Dieser setzt sich aus dem gewichteten Durchschnitt dreier Unterkomponenten zusammen: dem Online-Service-Index (OSI), dem Telekommunikationsinfrastruktur-Index (TII) und dem Humankapital-Index (HI). Die Erhebung umfasst auch den E-Partizipations-Index (EPI), der sich auf die Nutzung von Online-Diensten durch «elektronischen Informationsaustausch», «elektronische Konsultation» und «elektronische Entscheidungsfindung» fokussiert. Das Thema der 12. Ausgabe der Umfrage lautet «The Future of Digital Government». Die Erhebung 2022 ist auch die erste Ausgabe, die jeweils den E-Government-Stand der bevölkerungsreichsten Stadt enthält.
Die Schweiz erreicht in der aktuellen Studie im EPI den Platz 41 (2020: 18; 2018: 41) und im EDGI den Platz 23 (2020: 16; 2018: 15).
Herausgeber: Vereinte Nationen
Omnibus 2023: Erhebung zur Internetnutzung
Im Rahmen der jährlichen Volkszählung für das Bundesamt für Statistik wurde im zweiten Quartal 2023 die Omnibuserhebung zum Thema Internetzugang und -nutzung durchgeführt. Mehr als 98 Prozent der Bevölkerung gaben an über einen Zugang zum Internet zu verfügen. Neun von zehn Personen nutzten das Internet im Jahr 2023 täglich. So ist das meistgenutzte Endgerät das Smartphone, der Anteil der weiteren vernetzen Geräte (z.B. Fernseher) nimmt stetig zu. Dennoch ist die Art und Häufigkeit der Internetnutzung in der Bevölkerung sehr unterschiedlich. Knapp die Hälfte der Nutzerinnen und Nutzer schätzt ihre Nutzung als intensiv (mehr als 10 Stunden pro Tag) ein. Der Anteil dieser Internetnutzerinnen und Internetnutzer variiert stark nach Alter, Bildungsniveau, selbstwahrgenommener finanzieller Situation und Wohnort.
Herausgeber: Bundesamt für Statistik (BFS)
Übersicht weitere Umfragen zur Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen
Die Schweizer Accessibility-Studie legt im 2023 ihren Fokus auf «Mobile Apps». Die Studie wurde im November 2023 publiziert.
Herausgeber: Zugang für alle, Stiftung zur behindertengerechten Technologienutzung
Im World Digital Competiveness Ranking 2023 untersucht das Lausanner Institute for Management Development IMD die digitale Wettbewerbsfähigkeit von 63 Ländern. Die Ergebnisse werden in die drei Hauptkategorien Wissen, Zukunftsfähigkeit und Technologie unterteilt – mit jeweiligen Unterkategorien. Die Schweiz belegt erneut den 5. Platz.
Die vierte repräsentative Gemeinde-Befragung zur Digitalisierung des Vereins Myni Gmeind mit dem Schweizerischen Gemeindeverband (SGV) zeigt, dass die Mehrheit der Gemeinden die Digitalisierung als Chance sehen. 82 % der Befragten geben an, die Verbesserung der Dienstleistungen und der Kundennutzen sind Beweggründe für das Engagement zur Digitalisierung. Grösste Hürde bleiben die knappen personellen und finanziellen Ressourcen.
Herausgeber: Verein Myni Gmeind und Schweizerischer Gemeindeverband
Der «Index digitale politische Partizipation in der Schweiz» erfasst die digitale politische Partizipation in der Schweiz und bildet die Kantone vergleichbar ab.
Herausgeber: Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA)
Der digitale Städtemonitor erhebt den Stand der digitalen Transformation auf Basis der Websites von 171 Schweizer Städten und städtischen Gemeinden. Als Ergebnis liegt ein Rating für jede untersuchte Stadt und städtische Gemeinde vor.
Herausgeber: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Zusammenarbeit mit der KPMG Schweiz
Der DigitalBarometer misst jährlich, wie die Schweizer Bevölkerung die Digitalisierung wahrnimmt und welche Bedürfnisse hinsichtlich Mitgestaltung bestehen.
Herausgeber: Stiftung Risiko_Dialog, in Partnerschaft mit Die Mobiliar