E-ID und Vertrauensinfrastruktur schweizweit einführen
Die staatlich anerkannte e-ID wird eingeführt. Sie ermöglicht es, die Identität mittels eines elektronischen Nachweises zu belegen. Die e-ID erfordert den Aufbau und Betrieb einer Vertrauensinfrastruktur, insbesondere ein staatliches Wallet (elektronische Brieftasche) sowie ein Basis- und Vertrauensregister.
Projekte
E-ID Gesetzgebungsprojekt und Pilotprojekte
(Vorhaben der Agenda DVS)
Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz sollen sich im Internet sicher identifizieren können. Dafür ist ein staatlich anerkannter elektronischer Identifikationsnachweis (e-ID) erforderlich. Der Bund wird die staatliche e-ID ausstellen und für den Betrieb der nötigen Vertrauensinfrastruktur verantwortlich sein. Neben der Erarbeitung der Rechtsgrundlagen (E-ID-Gesetz) werden für die Vertrauensinfrastruktur Technologien erprobt. In diesem Zusammenhang werden verschiedene Pilotprojekte durchgeführt: Die Bundeskanzlei (BK) überprüfte die Machbarkeit eines elektronischen Ausweises für Mitarbeitende des Bundes (Proof of Concept ePerso). Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) und die Vereinigung der Strassenverkehrsämter (asa) testen einen elektronischen Lernfahrausweis, mit dem Ziel, später auch andere Verkehrszulassungen als elektronische Nachweise anbieten zu können.
Bemerkungen: Das Programm e-ID ist nicht abgeschlossen. Weitere Massnahmen sind vorgesehen. Die personelle Beteiligung aus der Geschäftsstelle DVS ist weiterhin gewährleistet.
Seit 2025 finden unterstützende Massnahmen und Umsetzungen zur Einführung und Verbreitung der Vertrauensinfrastruktur statt.
Leistungsverantwortliche Organisation: fedpol; Bundesamt für Justiz (BJ)
Kontakt: Philippe Lorenz, fedpol; Urs Paul Holenstein, BJ
Endtermin: 13.12.2024
Die Ausbreitung des elektronischen Lernfahrausweises (eLFA) fand bis Ende 2025 statt.
Entwicklung elektronischer Führerausweis (mDL-Suisse) und elektronische Ausweis-Plattform (eAP)
(Vorhaben der Agenda DVS)
Im Rahmen der Entwicklung der Vertrauensinfrastruktur für die Schweizer e-ID (Bundeswallet) wird der digitale Lernfahrausweis (eLFA) pilotiert und ab 2025 schweizweit ausgerollt. Damit sammelt das e-ID-Programm Erfahrungen mit der Ausstellung digitaler Nachweise an die breite Bevölkerung. Nach der Einführung der e-ID im Jahr 2026 sollen die Kantone den digitalen Führerausweis (mDL-Suisse) für die Bundeswallet anbieten können. Der mDL-Suisse basiert auf derselben Technologie wie der eLFA. Für die Bestellung des mDL-Suisse wird eine elektronische Ausweisplattform (eAP) aufgebaut. Sie ermöglicht den Nutzenden rund um die Uhr eine vollständig digitale Beantragung ohne Einbezug der Strassenverkehrsämter.
Leistungsverantwortliche Organisation: Vereinigung der Strassenverkehrsämter asa
Kontakt: Sven Britschgi
Endtermin: 31.12.2026
E-ID Vertrauensinfrastruktur (Unterstützung Einführung)
(Vorhaben der Agenda DVS)
Für den Aufbau der staatlichen e-ID wird neben dem E-ID-Gesetz die technische Vertrauensinfrastruktur entwickelt. Die Massnahme unterstützt gezielt Aktivitäten und Pilotprojekte, die der Einführung und Verbreitung der e-ID und ihrer Infrastruktur (Wallet, Verifier usw.) dienen. So können Gemeinwesen und Unternehmen künftig elektronische Nachweise sicher und effizient ausstellen und prüfen. Zusätzlich werden 2026 mehr Mittel für Informations- und Kommunikationsmassnahmen eingesetzt, um die Einführung der e-ID zu unterstützen. Die Massnahme trägt zur Strategie der DVS bei, eine schweizweite, vertrauenswürdige E-ID und nutzbare Vertrauensinfrastruktur für Bevölkerung, Wirtschaft und Verwaltung bereitzustellen.
Leistungsverantwortliche Organisation: Geschäftsstelle DVS
Kontakt: Marcel Kessler
Endtermin: 31.12.2026
Weiterentwicklung des TG4U als PoC für die Integration in bestehende kantonale und kommunale Systeme («DVS4U» bzw. Nachweisverwaltung für Behörden)
Mit der Einführung der e-ID 2026 wird in der Schweiz eine breite Nutzung von SSI-Wallets erwartet. Diese ermöglichen es der Bevölkerung, neben der e-ID auch weitere digitale Nachweise wie Wohnsitzbestätigungen zu speichern. Für die effiziente Ausstellung und Prüfung dieser Nachweise braucht es eine dedizierte Issuer- und Verifier-Infrastruktur (Aussteller und Prüfer). Auf Basis bisherigen Erkenntnisse wird mit «DVS4U»* ein an die Bedürfnisse der Schweizer Behörden angepasstes Minimum Viable Product (MVP) entwickelt. DVS4U ermöglicht Kantonen und Gemeinden das Erstellen, Verwalten und Prüfen von digitalen Nachweisen (VC) und ergänzt das bestehende e-ID-Ökosystem in idealer Weise.
Nach Abschluss der Entwicklungsarbeiten wird die Lösung als Open Source veröffentlicht und steht allen interessierten Akteuren zur Verfügung.
* Beim Begriff «DVS4U» handelt es sich um einen Arbeitstitel in Anlehnung an TG4U.
Leistungsverantwortliche Organisation: Kanton Thurgau
Kontakt: offen
Endtermin: 31.05.2026
Erarbeitung der inhaltlichen Standardisierung Verifiable Credentials (digitale Nachweise)
Um die Ausgabe und Nutzung von digitalen Nachweisen im Umfeld der Verwaltung zu fördern, ist eine frühe Standardisierung wichtig. Eine Prioritätsliste von digitalen Nachweisen (VC) aus dem Behördenumfeld wird geführt. In einer Merkmalsliste werden alle benötigten Merkmale der Nachweise zur exakten Definition zusammengetragen, referenziert oder beschrieben. Aus dieser Liste wird anschliessend die Zusammenstellung einzelner Nachweise mithilfe von Stakeholdergruppen erarbeitet und überprüft. Das Gesamtergebnis nennt sich «VC-Katalog» und wird menschen- wie auch maschinenlesbar in der Interoperabilitätsplattform I14Y bereitgestellt.
Leistungsverantwortliche Organisation: Geschäftsstelle DVS
Kontakt: Marcel Kessler
Endtermin: 26.04.2024
Das Vorhaben ist abgeschlossen. Die Arbeiten werden im Rahmen der DVS-Arbeitsgruppe iSVC weitergeführt. Es gibt neben dem Abschlussbericht als Ergebnis auch einen Weisungskatalog.